Aktion T 4

Der Name Aktion T4 steht für:
Mord an Menschen mit Behinderungen.
Mord an Menschen mit einer seelischen Erkrankung.
In der Zeit des National-Sozialismus.
In den Jahren 1940 und 1941.

T4 steht für Tier-Garten-Straße 4.
Das ist eine Adresse in Berlin.
Da gibt es eine Villa.
Da gibt es ein Amt.
Es nennt sich Zentrale.
T4-Zentrale.

Dort arbeiten Menschen.
Diese Menschen entscheiden:
Dieser Mensch mit Behinderung darf leben.
Dieser Mensch mit Behinderung muss sterben.
Er darf ermordet werden.
Das entscheiden die Menschen auch über seelisch Erkrankte.

In der T4-Zentrale wird der Mord geplant.
Und dort werden die Mörder eingestellt.
Und bezahlt.

Ab Herbst 1939 gibt es die Melde-Pflicht.
Alle Melde-Bögen kommen in die T4-Zentrale.
Über 40 Mitarbeiter gucken die Bögen an.
Sie machen ein Zeichen.
Ein rotes Plus-Zeichen sagt:
Der Mensch darf ermordet werden.
Ein blaues Minus-Zeichen sagt:
Der Mensch darf weiter- leben.

Insgesamt werden über 70 Tausend ermordet.
Das passiert in Tötungs-Anstalten.
Das sind besondere Kranken-Häuser.
Mit einer Gas-Kammer.
Das ist ein Keller-Raum.
Er sieht aus wie ein Dusch-Raum.
Aber es kommt kein Wasser.
Statt Wasser kommt Gas.
Alle Menschen in der Gas-Kammer ersticken.
Sie sind Opfer vom Patienten-Mord.

Es gibt 6 Tötungs-Anstalten:
Branden-Burg
Bern-Burg
Grafen-Eck
Hadamar
Hart-Heim
Pirna-Sonnen-Stein.

Die Opfer kommen mit dem Bus in die Tötungs-Anstalten.
Am Anfang ist der Bus rot.
Später ist der Bus grau.
Damit man ihn nicht mehr so einfach sehen kann.
Zum Beispiel auf Fotos.

Die Pfleger sind oft mit dabei.
Manchmal fahren die Opfer nicht direkt in die Tötungs-Anstalt.
Sie machen einen Stopp.
In einer anderen Anstalt.
Sie sind dann in einer Zwischen-Anstalt.
Weil in den Tötungs-Anstalten oft zu viele Patienten sind.

Die Familien der Opfer wissen von nichts.
Es ist alles geheim.
Die Familien bekommen viel zu spät einen Brief.
Darin steht:
Der Patient ist verlegt worden.
Bitte besuchen sie ihn nicht.
Bitte schreiben sie ihm nicht.

Da ist der Patient schon tot.
Da ist er schon ermordet worden.

Dann bekommt die Familie wieder einen Brief.
Darin steht:
Der Patient ist gestorben.
Und es steht ein falscher Todes-Tag im Brief.
In Wahrheit ist er 2 oder 3 Wochen früher gestorben.

Das ist Absicht.
Die T4-Zentrale tut so also ob der Patient noch lebt.
Sie will das Pflege-Geld für die 2 bis 3 Wochen bekommen.
Damit wird die ganze Aktion T4 bezahlt.

70 Tausend Patienten werden mit Gas ermordet.
Bis August 1941.
Dann stoppt der Patienten-Mord mit Gas.

Die Gas-Kammern werden aber weiter benutzt.
Für Häftlinge aus Konzentrations-Lagern.
Und auch Patienten werden weiter ermordet.
Jetzt aber mit Medikamenten.
Oder sie verhungern.
Das geht noch bis in das Jahr 1945.
200 Tausend Menschen sterben so.

In der Villa in der Tier-Garten-Straße 4 wird weiter- gearbeitet.
Bis Früh-Jahr 1945.
Dann fällt eine Bombe auf die Villa.

Auf diesem Foto ist ein roter Bus zu sehen.

Mit so einem Bus fahren die Patienten in die Tötungs-Anstalt.

Dort werden Menschen mit Behinderung umgebracht.

Auch Menschen mit seelischer Krank-Heit.

Dort sind auch Menschen zu sehen.

Das sind Ärzte und Pfleger.

Die helfen bei dem Mord mit.