
Die »Euthanasie«-Gedenkstätte Lüneburg befindet sich am Ort der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt
Lüneburg, von der ab 1934 Zwangssterilisationen und ab 1941 verschiedene »Euthanasie«-Maßnahmen ausgingen. Die Gedenkstätte informiert über die unheilvolle Geschichte der Lüneburger Heil- und Pflegeanstalt, insbesondere über Rassenhygiene und Eugenik, Geschichte der Pflege und Medizin, Geschichte von Menschen mit Behinderungen, Zwangssterilisation, Kinder- und Jugendlichen-»Euthanasie«, über die »Aktion T4«, »dezentrale Euthanasie« bis in die frühe Nachkriegszeit hinein, sowie über Verantwortung und Täterschaft bzw. die Aufarbeitung der Verbrechen nach 1945.
Neben diesen zeitgeschichtlichen Themen informiert die Gedenkstätte gegenwartsbezogen über Menschenrechte für Kinder, Menschenrechte für Menschen mit einer Behinderung, Leben mit einer psychischen Erkrankung und Behinderung sowie Inklusion.
Historische Orte und Gedenkorte, die mit der Gedenkstätte in Verbindung stehen, sind die Häuser 23, 24 und 25 der heutigen Psychiatrischen Klinik Lüneburg, die Gedenkanlage und die Kriegsgräberstätte auf dem Lüneburger Friedhof Nord-West, Gräber von »Euthanasie«-Opfern auf dem Zentralfriedhof Lüneburg sowie der ehemalige Sitz des Erbgesundheitsgerichtes am Amtsgericht Lüneburg.
Die Gedenkstätte wurde am 25. November 2004 eröffnet. Im September 2015 gründete sich der »Euthanasie«-Gedenkstätte Lüneburg e. V., dessen Mitglieder u. a. die Psychiatrische Klinik, die Geschichtswerkstatt, die Lebenshilfe Lüneburg-Harburg, der Ev.-lutherische Kirchenkreis und die Katholische Kirche Lüneburg sind. Seit August 2022 wird der Betrieb von der gemeinnützigen Bildungs- und Forschungsgesellschaft mbH der »Euthanasie«-Gedenkstätte Lüneburg geführt.
Seit dem 1. September 2015 bis voraussichtlich August 2025 führt die Gedenkstätte das Projekt »Neugestaltung der ›Euthanasie‹-Gedenkstätte Lüneburg« durch. Das Projekt umfasst in zwei Phasen den Ausbau der Gedenkstätte sowie die Einrichtung einer neuen Dauerausstellung. Zwischen 2019 und 2020 wurde mit Mitteln der Psychiatrischen Klinik, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Hermann Reemtsma-Stiftung und weiteren neun Geldgeber*innen ein Bildungszentrum errichtet. Zwischen 2022 und 2025 wird ein Dokumentationszentrum fertig gestellt. Letzteres wird von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien der Bundesregierung, der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten sowie aus Mitteln der Psychiatrischen Klinik Lüneburg gefördert.
»Euthanasie«-Gedenk-Stätte Lüne-Burg
Die Gedenk-Stätte ist ein besonderes Museum.
Es gehört zum Kranken-Haus.
Dort erfährt man die Geschichte vom Kranken-Haus.
In der Zeit des National-Sozialismus.
In dieser Zeit entscheidet ein Gericht:
Einzelne Patienten sollen keine Kinder bekommen.
Sie sollen un-frucht-bar gemacht werden.
Gegen ihren Willen.
In dieser Zeit entscheiden Ärzte:
Einzelne Patienten sollen nicht mehr weiter- leben.
Weil sie eine Behinderung haben.
Oder weil sie seelisch krank sind.
Sie werden ermordet.
Das sind Verbrechen.
Das besondere Museum informiert heute darüber.
Auch über die Tat-Orte.
Und über die Täter.
Das besondere Museum berichtet auch über Leben mit Behinderung heute.
Über die Rechte von Menschen mit Behinderungen.
Über die Rechte von Kindern und Jugendlichen.
Das besondere Museum gibt es seit dem Jahr 2004.
Die Arbeit vom Museum macht ein Verein.
Und eine Firma.
Da helfen viele Menschen ohne Bezahlung.
Bis in das Jahr 2025 wird das besondere Museum neu gemacht.
Es bekommt eine neue Aus-Stellung.
Dafür bekommt das besondere Museum Geld.
Das Geld kommt von der Bundes-Regierung.
Und von der Landes-Regierung.
In Nieder-Sachsen.
Auch das Kranken-Haus hilft dem besonderen Museum.

Euthanasie Gedenkstätte Lüneburg