Charlotte Regenthal

Charlotte ist 1939 geboren.
Sie kommt aus Wunstorf.
Das ist in der Nähe von Hannover.

Sie ist 2 Jahre alt.
Da stellt ein Arzt fest:
Charlotte hat eine Behinderung.
Sie entwickelt sich nicht wie andere Kinder.
Sie kann nicht stehen.
Nicht laufen.
Nicht sprechen.

Ihre Eltern melden Charlotte an das Gesundheits-Amt.
Das mussten die Eltern.
Dafür gab es eine Melde-Pflicht.

Der Arzt im Gesundheits-Amt sagt:
Charlotte muss in die »Kinder-Fach-Abteilung« Lüne-Burg.
Das ist eine Kinder-Station in der Anstalt.

1942 bringt die Mutter ihre Tochter nach Lüne-Burg.
Charlotte ist fast 3 Jahre alt.

Sie bleibt nur 6 Wochen am Leben.
Sie erkrankt an einer Haut-Krankheit.
Die ist tödlich.
Aber daran stirbt sie nicht.
Sie wird ermordet.

Weil kein Geld da ist für ihre Behandlung.
Der Staat will ihren Aufenthalt nicht mehr bezahlen.
Also muss sie sterben.

Charlottes Bruder will seine Schwester nicht vergessen.
Er lässt ihr einen Stolper-Stein verlegen.
Er liegt vor dem besonderen Museum in Lüne-Burg.

Auf dem Foto ist ein kleines Mädchen.

Sie liegt auf einem Bett und lacht.

Sie hat Schleifen im Haar.

Es ist Charlotte Regenthal.

Sie ist fast drei Jahre alt.

Das ist die Sterbe-Urkunde von Charlotte Regenthal.

Darauf steht dass Charlotte in der Anstalt gestorben ist.

Die Ärzte sagen sie ist an einer Haut-Krankheit gestorben.

Aber das ist gelogen.

Sie wurde ermordet.