1967 wurde der ehemalige Ärztliche Direktor Dr. Rudolf Redepenning am Fuße der »Kindergräberfelder« beigesetzt. Das Grab ist durch ein Hochkreuz gekennzeichnet und erinnert aufgrund seiner zentralen Lage sowie einer Douglasien-Allee, die quer über den Friedhof zu seinem Grab mit Hochkreuz hinführt, an einen Ehrenhain.
Als das Grab errichtet wurde, waren sämtliche Gräber der Opfer der Lüneburger »Euthanasie«-Verbrechen noch vorhanden und nicht überbettet, das »Kindergräberfeld« und das »Ausländergräberfeld« in unmittelbarer Nähe noch voll belegt. Auch existierte noch keine Kriegsgräberstätte oder Gedenkanlage.
Der Ehrenhain mit Grab von Rudolf Redepenning war aufgrund seiner Dimension auf dem Friedhof dominant. Das ihm gewidmete Kreuz und die Allee stachen markant hervor. Das ist insofern bemerkenswert, als dass Rudolf Redepenning in Bezug auf die Lüneburger »Euthanasie«-Verbrechen nicht nur Zuschauer und Mitläufer, sondern auch Tatbeteiligter und Täter war. Während seiner Zuarbeit zur Aufarbeitung der Verbrechen im Zuge zweier Ermittlungsverfahren Ende der 1940er und in den 1960er Jahren konnte er seine eigene Verstrickung geheim halten.
Der Ehrenhain wurde wohl auch dadurch gerechtfertigt, dass er sich für eine Reform der Nachkriegspsychiatrie eingesetzt hatte und dafür das Bundesverdienstkreuz erhielt. Für die Angehörigen der Opfer der »Euthanasie«-Verbrechen ist es ein Hohn, dass sein Grab als Ehrenhain angelegt und gepflegt wurde, während die Gräber hunderter Ermordeter verschwanden.