Inge Roxin ist das sechste Kind der Familie Roxin.
Ihre Mutter Anna ist Köchin.
Ihr Vater Eugen ist LKW-Fahrer.
Später arbeitet er beim Land-Kreis.
Sie wohnen in der Stadt Lüneburg.
Inge wohnt in der Haus-Nummer vier.
Im gleichen Haus wohnt eine zweite Familie.
Sie hat auch ein Kind mit Behinderung.
Ein Mädchen.
Es heißt Mike.
Mike und Inge müssen in die Lüneburger Anstalt.
Beide werden Patient in der Kinder-Fach-Abteilung.
Für Kinder mit Behinderungen gibt es eine Melde-Pflicht.
Das gilt für die Zeit des National-Sozialismus.
Auch Inge wird gemeldet.
Drei Ärzte in Berlin entscheiden:
Inge muss in die Anstalt.
Danach muss Anna Roxin ihre Tochter in die Anstalt bringen.
Inge wird in die »Kinder-Fach-Abteilung« aufgenommen.
Sie kommt in das Haus fünf-und-zwanzig.
Die Familie kann Inge besuchen.
Weil sie in der Nähe wohnt.
Sie können zu Fuß in die Anstalt laufen.
Das macht ihre Schwester Käthe.
Ganz oft in der Woche kommt Käthe zu Inge.
In das Haus fünf-und-zwanzig.
Käthe bekommt eine Decke.
Sie setzt sich mit Inge auf eine Wiese.
Es wird ein Foto gemacht.
Inge wird krank.
Sie erhält Medizin.
Die Medizin kann man noch nicht kaufen.
Sie wird an Inge aus-probiert.
Inge wird wieder gesund.
Käthe besucht ihre Schwester Inge ganz oft.
Auch ihre Mutter besucht sie.
Dadurch ist kein Mord möglich.
Der Mord kann nämlich durch die Besuche nicht geheim bleiben.
In einer Woche kommt kein Besuch.
In der Woche wird Inge ermordet.
Sie stirbt am 20. Oktober 1943.
Das ist Inge Roxin.
Sie liegt in einem Kinder-Wagen.
Das ist in einer Baracken-Siedlung.
Da wohnt die Familie zuerst.
Dann zieht die Familie in die Innen-Stadt.
In die Rote-Hahn-Straße.
Das ist ein Foto von Inge und Käthe.
Käthe ist die große Schwester von Inge.
Käthe trägt Inge auf ihrem Schoß.
Es ist in der »Kinder-Fach-Abteilung« entstanden.
Im Garten von Haus fünf-und-zwanzig.
Das Foto ist verwackelt.
Es ist ein Schnapp-Schuss.
Käthe hat das Foto geschenkt bekommen.
Zur Erinnerung an ihre Schwester Inge.
Das ist im Sommer 1943.
Das ist eine Sterbe-Anzeige.
Sie steht in der Lüneburger Zeitung.
Alle können lesen:
Inge ist gestorben.
Die Eltern und die Geschwister sind sehr traurig.
Die Anzeige ist am Todes-Tag gemacht worden.