Kinder-Gräber-Feld

Es gibt 425 tote Kinder und Jugendliche.
In der Zeit des National-Sozialismus.
In der Anstalt in Lüneburg
Fast alle sind ermordet.
Sie sind Opfer vom Patienten-Mord.

Sie werden beerdigt.
Auf einem Fried-Hof.
Das ist der Fried-Hof Nord-West.

Die Gräber sind auf einem besonderen Teil.
Da werden nur Kinder begraben.
Deswegen heißt es Kinder-Gräber-Feld.

Dort werden fast 300 Kinder und Jugendliche begraben.
Das jüngste tote Kind ist erst 3 Monate alt.
Das älteste tote Kind ist 16 Jahre alt.
Das passiert zwischen den Jahren 1941 und 1950.

Jedes Kind bekommt einen Kinder-Sarg.
Er ist kleiner als der für Erwachsene.
Und jedes Kind bekommt ein eigenes Grab.
Ein Kinder-Grab.
Es ist auch kleiner als das für Erwachsene.

Manchmal gibt es keinen Kinder-Sarg.
Dann nimmt man einen großen Sarg für Erwachsene.
Dann muss das Kind auch in ein großes Grab.
Denn der große Sarg passt nicht in das kleine Kinder-Grab.
Darum gibt auch Kinder-Gräber außerhalb vom Kinder-Gräber-Feld.
Insgesamt 24.
8 sind Gräber von Opfern vom Patienten-Mord.

Die Familien sind bei der Beerdigung nicht dabei.
Sie müssen sich nicht um das Grab kümmern.
Das macht der Fried-Hofs-Gärtner.
Trotzdem kommen viele Familien.
Sie pflanzen Blumen auf das Grab.
Sie setzen einen Grab-Stein.
Sie kommen und gießen die Blumen.
Die anderen Gräber sind nur Rasen und Efeu.

Ab 1975 werden die Gräber weg gemacht.
Die Familien erfahren das nicht.
Niemand sagt ihnen:
Das Grab kommt weg.

Nur 4 Kinder-Gräber bleiben erhalten.
Sie werden Teil einer Kriegs-Gräber-Stätte.