Christa Jordan

»Meine Oma hat aber den
Sarg aufgemacht und war ganz erschrocken. Da wussten wir, dass das nicht mit rechten Dingen zugegangen war.«

Interview mit Margret Schulze, Schwester von Christa Jordan.

CHRISTA JORDAN (1933 – 1942)

war das erste Kind von Waldarbeiter Fritz und Anna Jordan aus Knesebeck. Die Familie lebte zusammen mit der Großmutter Minna auf einem Hof mit ein paar Kühen und Schweinen. Die Großmutter kümmerte sich liebevoll um Christa und ihre beiden jüngeren Geschwister.

Weil Christa die Schulpflicht nicht erfüllte, wurde sie vom Gemeindevorsteher an den »Reichsausschuss« gemeldet. Gegen den Willen der Eltern erfolgte die Einweisung in die »Kinderfachabteilung Lüneburg«. Christas Eltern hätten ihre Tochter lieber in »Bethel« untergebracht. Trotzdem hofften die Eltern, dass Christa in Lüneburg gefördert wird. Sie schickten ihr Briefe und Lebensmittel, besuchten sie mehrfach. Christa Jordan starb am 31. Mai 1942 nur drei Monate nach ihrer Einweisung. Ihre Leiche wurde in einem verzinkten Sarg nach Knesebeck überführt. Den Hinweis »Nicht öffnen« ignorierte die Großmutter. Als sie ihre tote Enkelin sah, war sie gewiss, dass ihr Tod gewaltsam herbeigeführt worden war.