Elfa Seipel

»In dieser Verwaltungsakte waren unschätzbare Details, die man sonst nie erfahren hätte. Unter anderem, dass die Familie durchaus versucht hat, sie da wieder rauszuholen.«

Interview mit Ulla Bucarey. Elfa Seipel war ihre Großtante.

ELFA SEIPEL (1897 – 1941)

geb. Piske, wurde am 6. Mail 1897 in Schleswig geboren. Elfa besuchte die Volksschule in Rendsburg, ihr Vater betrieb ein Offizierskasino. Als 26-Jährige heiratete sie den Zahlmeister Ludwig Seipel und zog mit ihm nach Soltau. Die Ehe blieb kinderlos. Ihr Mann schlug 1932 die höhere Beamtenlaufbahn ein und wechselte hierfür nach Hannover. Elfa bezog alleine ein Wohnung in Uelzen.


Aufgrund einer Syphilis-Infektion ging es Elfa zunehmend schlechter. Sie entwickelte Wahnideen und unternahm einen Suizidversuch. Daraufhin wurde sie in die Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg eingewiesen. Ihr Bruder Otto bemühte sich 1936 um eine Entlassung, doch die wurde vom Anstaltsdirektor Max Bräuner abgelehnt.

Am 9. April 1941 wurde Elfa Seipel in die Zwischenanstalt Herborn und von dort am 28. Mai 1941 in die Tötungsanstalt Hadamar verlegt.
Die Familie erfuhr zwölf Tage später in einem »Trostbrief« von ihrem Tod.