Heinz Schäfer

»Die drei Jungs sind zusammen großgeworden und haben sich sehr um den kleinen Bruder […] bemüht – sie haben ihn viel umhergetragen [und] mit ’nem kleinen Wagen umhergefahren.«

Gespräch mit Renate Maier. Heinz Schäfer ist ihr Cousin.

HEINZ SCHÄFER (1937-1942)

wurde in Bovenden bei Göttingen geboren. Seine Eltern Ella und Friedrich Schäfer hatten bereits zwei Söhne: Rolf und Friedrich. Die drei Jungs teilten sich ein Kinderzimmer. Da Heinz nicht gehen und sprechen lernte, trugen die Brüder ihn überall mit hin.


Auf Veranlassung des Göttinger Amtsarzt wurde Heinz am 3. November 1941 in die »Kinderfachabteilung Lüneburg« aufgenommen. Die Familie hoffte, dass Heinz laufen lerne und gesund werde. Voller Sehnsucht und Sorge um ihren Sohn schrieb die Mutter zahlreiche Briefe.


Die Antworten des ärztlichen Direktors Max Bräuner empörten und beunruhigten sie.
Heinz starb am 21. Februar 1942. Die Eltern konnten die Todesnachricht nicht glauben. Der Vater reiste nach Lüneburg und ließ den Sarg öffnen, um sich zu vergewissern, dass es wirklich sein Sohn ist. Heinz hatte einen verbundenen Kopf. Die Familie konnte sich das nicht erklären. Sie wussten nicht, dass Heinz‘ Leiche seziert und sein Gehirn entnommen worden war.