Ingeborg Wahle

»Und wär sie nach Bethel gekommen, vielleicht lebte sie heute noch.«

Interview mit Renate Beier, Schwester von Ingeborg Wahle.

INGEBORG WAHLE (1939 – 1945)

kam aus Göttingen. Sie war das zweite Kind von Elfriede, geborene Fendt, und Willi Wahle. Zwei Jahre später wurde ihre Schwester Renate geboren. Ingeborg hatte einen schweren Start ins Leben, ihre Entwicklung blieb verzögert.

Als Ingeborg vier Jahre alt war, stellten die Eltern sie dem Gesundheitsamt Göttingen vor. Der Amtsarzt Ritter ordnete die dringende Unterbringung in einer Anstalt an. Am 4. April 1944 wurde Ingeborg in der »Kinderfach-abteilung Lüneburg« untergebracht.

Im Vergleich zu anderen Kindern wurde Ingeborg oft besucht. Als Willi Wahle in einer Lüneburger Kaserne stationiert war, nutzte er jede Gelegenheit. Ingeborgs Mutter konnte oft kommen, weil der Großvater als Schaffner Freikarten bekam. Viele Besuche wurden auch mit Bleistift in die Krankengeschichte eingetragen.

Als Willi zum Fronteinsatz musste und auch die Freifahrten kriegsbedingt nicht mehr genehmigt wurden, wurde Ingeborg ermordet. Sie starb am 24. Februar 1945.