Jürgen Endewardt

»Da sagt er: ›Tue mir einen Gefallen, solltest du jemals mit meinen Eltern zusammen-kommen, frage da nicht nach
und bohre auch nicht weiter.‹«

Interview mit Helga Endewardt, Schwägerin von Jürgen Endewardt.

Jürgen Endewardt (1941 – 1942)

wurde in Lüneburg in der Bülow-Straße geboren. Da Jürgen weder sitzen noch laufen konnte, war seine Mutter Elli um die Entwicklung ihres Kindes besorgt. Jürgen sollte deswegen im Kinderkrankenhaus in der Barckhausenstraße 6 behandelt werden, doch von dort wurde er am 17. November 1942 in die  »Kinderfachabteilung Lüneburg« überwiesen.

Als Elli Endewardt ihren Sohn drei Tage nach  seiner Einweisung besuchen wollte, durfte sie nicht zu ihm. Die Mutter betrat trotzdem das Zimmer und sah noch, wie eine Pflegerin schmutzige Bettwäsche unter dem Bett versteckte. Als Elli Endewardt die Bettdecke, ein dünnes Laken, lüftete, war Jürgen splitternackt, obwohl die Temperaturen winterlich waren.
Am 7. Dezember 1942 war Jürgen tot.

Auf Wunsch der Mutter wurde Jürgen nicht auf dem Anstaltsfriedhof, sondern auf dem Lüneburger Zentralfriedhof beerdigt.