Simowal Timofei wurde am 26. Mai 1914 entweder in der Ukraine oder in Russland geboren. Hierzu gibt es in den überlieferten Unterlagen widersprüchliche Angaben. In seiner Krankenakte wurde zunächst »Russland«, im Laufe seines Aufenthaltes jedoch »Ukraine« festgehalten, im standesamtlichen Sterberegister hingegen wieder »Russland«. Wir wissen es also nicht, folgen jedoch der letzten standesamtlichen Eintragung. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Simowal bereits mit einer Tuberkulose in der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg ankam.
Er war einen Tag vor dem offiziellen Kriegsende am 7. Mai 1945 in die Nerven-Klinik Hannover-Langenhagen eingewiesen worden. Er kam aus dem Zivilarbeitslager der Preussag in Seelze bei Hannover und war dort Ost- bzw. Zwangsarbeiter. Mit Verdacht auf Schizophrenie verlegte man ihn von der Nerven-Klinik Hannover-Langenhagen am 17. August 1945 nach Lüneburg.
Er kam dort »recht hinfällig« an, wog bei einer Größe von 1,67 m nur 50 kg, sei auch »kurzatmig« gewesen und »ziemlich blass«. Da er kein Deutsch sprach, war eine Verständigung zunächst nicht möglich. Erst am 10. November 1945 wurde Simowal Timofei mit Hilfe eines Übersetzers befragt. Da war er bereits seit drei Monaten in Haus 2 untergebracht. Bei der Befragung mit Hilfe des Übersetzers gab Simowal Timofei »geordnete Auskunft«, er sei in der Ukraine geboren, verheiratet und habe einen sechsjährigen Sohn. Von Beruf sei er Maurer. 1943 hätten ihn die Deutschen geholt und er habe seitdem in einer Fabrik gearbeitet. Er erinnere einen Krankenhaus-Aufenthalt in Hannover, nicht aber, wie er nach Lüneburg gekommen sei und vermisse auch Briefe von Angehörigen, die er bis dahin noch empfangen habe.
Im Januar 1946 wurde ein »fortschreitender Kräfteverfall« festgestellt, er magerte noch weiter ab. Am 1. März starb er im Alter von 35 Jahren.