Dieter Lorenz

Dieter Lorenz ist im Jahr 1942 geboren.
Seine Eltern haben ein Werkzeug-Geschäft.
Sie haben drei Söhne.
Sie heißen Rolf, Helmut und Dieter.
Sie leben in den Nieder-Landen.
Das ist ein Nachbar-Land von Deutsch-Land.

Der Vater von Dieter ist Deutscher.
Er muss im Zweiten Welt-Krieg Soldat sein.
Die Mutter von Dieter muss das Geschäft alleine führen.
Das schafft sie nicht mit Dieter.

Dieter kommt mit 2 Jahren in ein Kinder-Heim.
Wenig später müssen die Kinder in ein anderes
Kinder-Heim umziehen.
Dieter und seine Freundin Rita kommen in ein Kinder-Heim in Lüne-Burg.

Doch die Eltern von Dieter wissen davon nichts.
Sie wissen nicht wo Dieter hin ist.
Und sie fangen an ihn zu suchen.

Dieter spricht nicht.
Niemand weiß wie er heißt.
Nur Rita kannte den Namen von Dieter.

Eine Frau in dem Heim in Lüne-Burg sagt:
Dieter ist anders.
Dieter muss in die Anstalt.
Er kommt in die »Kinder-Fach-Abteilung«.

Die Anstalt will Geld für seinen Aufenthalt.
Alle denken Dieter hat keine Eltern.
Und es gibt keine Kranken-Versicherung.
Auch die Stadt Lüne-Burg bezahlt nicht.

Also entscheidet ein Arzt:
Dieter ist zu teuer.
Er muss sterben.

Eine Pflegerin gibt Dieter zu viel von einem Medikament.
Er wird ermordet.

Dieter wird auf einem Fried-Hof in Lüne-Burg begraben.
Die Eltern wissen nichts davon.
Sie suchen ihn.
Sie glaubten: er lebt.

Viele Menschen wissen, wo Dieter ist.
Aber niemand sagt es seinen Eltern.
Daher können seine Eltern Dieter nicht ab-holen.
Als er noch lebt.
Nach dem Tod von Dieter erhalten sie einen Brief.
In dem Brief steht:
Dieter ist an einer Lungen-Entzündung gestorben.

Die Eltern hören auf nach Dieter zu suchen.
Für die Brüder Rolf und Helmut bleibt der Tod von Dieter ein Geheimnis.
Die Eltern erzählen ihnen nichts.

Im Jahr 1952 zieht die Familie von Dieter in ein anderes Land.
Nach Kanada.
Nach über 60 Jahren will der Bruder Helmut wissen:
Was ist wirklich mit Dieter passiert?

Helmut findet einen Verwandten in Deutsch-Land.
Der heißt Mario.
Mario hilft Helmut mehr über Dieter zu erfahren.

Mario und Helmut nehmen Kontakt auf zum besonderen Museum.
Dort erfahren sie die ganze Geschichte.
Sie erfahren auch:
Es gibt noch ein Grab.

Sie reisen nach Lüne-Burg.
Sie besuchen das Grab.
Es ist eines der wenigen Gräber von Kinder-Opfern die es noch gibt.

Im Jahr 2019 wird für Dieter ein Stolper-Stein verlegt.
Er liegt vor dem besonderen Museum in Lüne-Burg.

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Auf dem Foto ist Dieter mit seinen beiden Brüdern.
Dieter sitzt in einer Kinder-Karre.
Zwischen seinen Brüdern.
Rolf steht auf der linken Seite.
Helmut steht auf der rechten Seite.
Das Foto wurde im Frühjahr 1943 auf-genommen.
Auf dem Foto ist Dieter etwa 1 Jahr alt

Auf dem Foto ist Dieter.
Dieter ist das Baby auf der linken Seite.
Neben Dieter sind seine Brüder.
Rolf ist das Kind in der Mitte.
Helmut ist ganz rechts.
Hinter den Kindern sind die Eltern von Dieter.
Und der Opa von Dieter.
Das Foto wurde im Herbst 1942 auf-genommen.
Dieter ist ein halbes Jahr alt.

Edeltraut Wölki

Edeltraud Wölki ist 1937 geboren.
Sie kommt aus Bochum.
Sie kann nicht hören und nicht sprechen.
Sie ist ein Kind-Opfer.
Das sagt die Pflegerin Dora Vollbrecht.
Sie gibt den Mord an Edeltraud zu.

Die Pflegerin sagt:
Ich habe Edeltraud ermordet.
Das war schwer.
Edeltraud war niedlich.
Aber sie hatte eine Behinderung.
Darum musste sie sterben.

Das Leben von Edeltraud ist schwer.
Sie ist jünger als 1 Jahr als sie in ein Heim kommt.
2 Jahre später kommt sie in ein anderes Heim.
Wieder 1 Jahr später kommt sie nach Lüne-Burg.

Sie wird Patientin der »Kinder-Fach-Abteilung«.
Sie über-lebt dort 18 Monate.
Das ist viel länger als andere Kinder.
Die Pflegerin mag Edeltraud.
Darum fällt es ihr schwer sie zu ermorden.

Sie macht es aber trotzdem.
Sie gibt Edeltraud zu viel von einem Medikament.
Edeltraud stirbt.
Da ist sie 5 Jahre alt.

Die Pflegerin sagt:
Der Mord war schwer.
Aber es musste sein.

Die Pflegerin wird nicht bestraft.
Obwohl sie zugibt:
Ich habe Edeltraud ermordet.

Edeltraud wird auf dem Fried-Hof der Anstalt beerdigt.

Im Jahr 2005 wird für Edeltraud ein Stolper-Stein verlegt.
Er liegt vor dem besonderen Museum.

Heinrich Biester

Heinrich Biester ist 1901 in Hannover geboren.
Er hat 5 Geschwister.
Er ist sehr gut in der Schule.
Nach der Schule geht er auf eine Hoch-Schule.
Dort studiert er Land-Wirtschaft.
Heinrich will den Bauern-Hof seiner Familie über-nehmen.

Nach ein paar Jahren will er das nicht mehr.
Er hat die Idee Musiker zu werden.
Und Sänger.
Das ist schon Teil seiner Erkrankung.

Er geht nach Wien in Öster-Reich.
Das ist ein Nachbar-Land von Deutsch-Land.
2 Jahre später ist er sehr krank.
Er braucht Hilfe.
Er zieht zurück zu seinen Eltern.
Aber er wird nicht gesund.

Darum wird er Patient in der Lüne-Burger Anstalt.
In Hannover gibt es auch eine Anstalt.
Aber die Eltern sagen:
Lüne-Burg ist besser.
Da ist sein Onkel.
Er ist Pastor.
Er ist Seel-Sorger in der Anstalt.
Er kann auf Heinrich auf-passen.

2 Tage nach seiner Auf-Nahme in Lüne-Burg stirbt seine Mutter.
Das macht Heinrich sehr traurig.
Er zieht sich komplett zurück.
Er will sich sogar das Leben nehmen.

Sein Onkel der Pastor hilft ihm.
Heinrich darf im Gottes-Dienst Geige spielen.
Und er darf Kirchen-Lieder singen.
Aber mehr hilft sein Onkel ihm nicht.

Im April 1941 wird Heinrich in eine andere Anstalt verlegt.
Es ist eine Tötungs-Anstalt.
Dort wird Heinrich mit Gas ermordet.
Er ist ein Opfer des Patienten-Mordes.

Sein Onkel hat ihn nicht gerettet.
Er dachte:
Heinrich ist jetzt erlöst.

Die Eltern waren sehr un-glücklich über den Tod von Heinrich.
Sie wussten:
Der Tod von Heinrich ist Mord.
Und es ist nicht richtig.

Im Jahr 2019 wird für Heinrich ein Stolper-Stein verlegt.
Er liegt vor dem besonderen Museum in Lüne-Burg.

Das ist ein Foto von Heinrich Biester.

Auf dem Foto ist er 25 Jahre alt.

Das Foto ist aus seinem Reise-Pass.

Auf dem Familie sieht man die Familie von Heinrich.

Seine Eltern und seine Geschwister.

Heinrich ist der dritte von links.

Das ist ein Trost-Brief.

Diesen Brief hat die Familie von Heinrich bekommen.

Als er in der Anstalt gestorben ist.

Inge Roxin

Inge Roxin ist das sechste Kind der Familie Roxin.
Ihre Mutter Anna ist Köchin.
Ihr Vater Eugen ist LKW-Fahrer.
Später arbeitet er beim Land-Kreis.
Sie wohnen in der Stadt Lüneburg.

Inge wohnt in der Haus-Nummer vier.
Im gleichen Haus wohnt eine zweite Familie.
Sie hat auch ein Kind mit Behinderung.
Ein Mädchen.
Es heißt Mike.
Mike und Inge müssen in die Lüneburger Anstalt.
Beide werden Patient in der Kinder-Fach-Abteilung.

Für Kinder mit Behinderungen gibt es eine Melde-Pflicht.
Das gilt für die Zeit des National-Sozialismus.
Auch Inge wird gemeldet.
Drei Ärzte in Berlin entscheiden:
Inge muss in die Anstalt.
Danach muss Anna Roxin ihre Tochter in die Anstalt bringen.

Inge wird in die »Kinder-Fach-Abteilung« aufgenommen.
Sie kommt in das Haus fünf-und-zwanzig.
Die Familie kann Inge besuchen.
Weil sie in der Nähe wohnt.
Sie können zu Fuß in die Anstalt laufen.
Das macht ihre Schwester Käthe.
Ganz oft in der Woche kommt Käthe zu Inge.
In das Haus fünf-und-zwanzig.
Käthe bekommt eine Decke.
Sie setzt sich mit Inge auf eine Wiese.
Es wird ein Foto gemacht.

Inge wird krank.
Sie erhält Medizin.
Die Medizin kann man noch nicht kaufen.
Sie wird an Inge aus-probiert.
Inge wird wieder gesund.

Käthe besucht ihre Schwester Inge ganz oft.
Auch ihre Mutter besucht sie.
Dadurch ist kein Mord möglich.
Der Mord kann nämlich durch die Besuche nicht geheim bleiben.
In einer Woche kommt kein Besuch.
In der Woche wird Inge ermordet.
Sie stirbt am 20. Oktober 1943.

Das ist Inge Roxin.
Sie liegt in einem Kinder-Wagen.
Das ist in einer Baracken-Siedlung.
Da wohnt die Familie zuerst.
Dann zieht die Familie in die Innen-Stadt.
In die Rote-Hahn-Straße.

Das ist ein Foto von Inge und Käthe.
Käthe ist die große Schwester von Inge.
Käthe trägt Inge auf ihrem Schoß.
Es ist in der »Kinder-Fach-Abteilung« entstanden.
Im Garten von Haus fünf-und-zwanzig.

Das Foto ist verwackelt.
Es ist ein Schnapp-Schuss.
Käthe hat das Foto geschenkt bekommen.
Zur Erinnerung an ihre Schwester Inge.
Das ist im Sommer 1943.

Das ist eine Sterbe-Anzeige.
Sie steht in der Lüneburger Zeitung.
Alle können lesen:
Inge ist gestorben.
Die Eltern und die Geschwister sind sehr traurig.
Die Anzeige ist am Todes-Tag gemacht worden.

Jürgen Endewardt

Jürgen Endewardt ist im Jahr 1941 geboren.
Er ist das dritte Kind von 4.
Jürgen kann nicht sitzen.
Und nicht laufen und sprechen.
Seine Mutter Elli Endewardt macht sich viele Sorgen.
Sie bringt ihn in ein Kranken-Haus nach Hamburg.

Dort sagt man zu ihr:
Jürgen hat einen Wasser-Kopf.
Er hat eine geistige Behinderung.

Sie bringt Jürgen in ein Lüne-Burger Kranken-Haus für Kinder.
Dort soll er behandelt werden.
Aber die Pflegerin will ihn nicht da- behalten.
Sie ist ungeduldig.
Sie will nicht warten bis es ihm besser geht.
Sie ruft in der Anstalt an.
Sie sorgt dafür dass er in die Kinder-Fach-Abteilung kommt.
Das ist im Jahr 1942.

Seine Mutter besucht Jürgen.
Sie ist un-zufrieden.
Sie will mit dem Arzt sprechen.
Das macht sie 2 Mal.
Einen Tag später ist Jürgen tot.

Was die Mutter mit dem Arzt bespricht ist nicht bekannt.
Vielleicht wollte sie Jürgen rausholen.
Vielleicht aber auch nicht.

Jürgen bekommt zu viel von einem Medikament.
Er wird ermordet.

Jürgen soll auf dem Fried-Hof der Anstalt beerdigt werden.
Aber das will die Mutter nicht.
Sie hat Angst.
Niemand soll wissen dass Jürgen in der Anstalt war.
Jürgen muss auf einem anderen Fried-Hof beerdigt werden.
Damit niemand die Wahrheit erfährt.
Auch der Vater von Jürgen nicht.
Denn der ist National-Sozialist.

Sie entscheidet:
Jürgen kommt auf den Zentral-Fried-Hof.

Die Familie von Jürgen hat viel Unglück.
Der Vater wird schwer verwundet.
Seine Schwester wird von einem Panzer überrollt und stirbt.
Sein Bruder stirbt 3 Monate nach der Geburt.

Im Jahr 2019 wird für Jürgen ein Stolper-Stein verlegt.
Er ist in der Georg-Böhm-Straße 4.

Das sind Ute und Dieter Endewardt.

Sie sind Geschwister von Jürgen.

Ute ist das älteste Kind.

Dieter ist auch älter als Jürgen.

Das ist die Mutter von Jürgen.

Sie heißt Elli.

Man sieht auch seine Geschwister.

Ute und Dieter.

Jürgen ist das kleine Kind.

Er wird von seiner Mutter gehalten.

Auf dem Foto ist Jürgen 1 Jahr alt.