Heinz Knorr ist im Jahr 1932 in Artlenburg geboren.
Das ist ein Dorf nicht weit weg von Lüneburg.
Heinz Vater heißt Heinrich.
Die Mutter heißt Frieda.
Sie haben einen großen Bauern-Hof.
Heinz hat eine ältere Schwester.
Das ist Thea.
Und einen jüngeren Bruder.
Sein Name ist Günther.
Heinz hat eine geistige Behinderung.
Er kann kaum sprechen.
Er geht nie zur Schule.
Heinz ist immer auf dem Bauern-Hof.
Im April 1945 ist Heinz 13 Jahre alt.
Der Krieg ist fast zu Ende.
Aber es wird noch gekämpft.
Darum soll die Familie von Heinz weg von ihrem Bauern-Hof.
Heinz versteht das nicht.
Und er hat Angst.
Darum läuft er weg.
Die Polizei findet Heinz.
Heinz weiß aber nur seinen Vornamen.
Er weiß nicht wo er wohnt.
Die Polizei bringt ihn in die Anstalt nach Lüneburg.
Das ist ein besonderes Kranken-Haus.
Keiner weiß:
Das ist Heinz Knorr aus Artlenburg.
Seine Familie sucht ihn überall.
Aber sie findet ihn nicht.
Die Mutter fragt auch bei der Polizei.
Und in der Lüneburger Anstalt.
Aber die sagen immer Nein.
Heinz bleibt in der Anstalt.
Die Ärzte schreiben über ihn:
Heinz ist dumm.
Er kann ganz schlecht sprechen.
In der Anstalt geht es Heinz schlecht.
Er bekommt nichts zu essen.
Er wird immer dünner und schwächer.
Die Ärzte helfen ihm nicht.
Am 2. November 1945 stirbt Heinz.
Er ist verhungert.
Er ist ein Opfer der De-Zentralen Euthanasie.
In der Anstalt gibt es einen Gärtner-Lehrling.
Der kommt auch aus Artlenburg.
Er hat von Heinz gehört.
Er sagte:
Das ist vielleicht Heinz Knorr.
Die Ärzte machen ein Foto von Heinz.
Da ist er schon tot.
Heinz wird am 6. November 1945 begraben.
Seine Familie weiß das nicht.
Heinz wird ohne sie beerdigt.
Danach zeigt die Polizei den Eltern das Foto von Heinz.
Die Eltern sind traurig.
Jetzt wissen sie wo Heinz die ganze Zeit war.
Sie wissen nun:
Heinz ist tot.
Aber nicht warum.
Dann bekommen die Eltern noch eine Rechnung.
Von der Anstalt.
Die Eltern sollen viel Geld bezahlen.
Für die Pflege in der Anstalt.
Eigentlich für den Mord.
Aber das wissen die Eltern nicht.
Und sie bezahlen die Rechnung.
Die Eltern erzählen den Geschwistern Thea und Günther nicht viel.
Nur dass Heinz weg-gelaufen ist.
Und dass er tot ist.
Thea will später mehr wissen.
Aber sie findet nichts heraus und stirbt.
Dann forscht ein Mann aus Artlenburg noch mal nach.
Er fragt auch eine Wissenschaftlerin von der Gedenk-Stätte.
Die findet dann alles über Heinz heraus.
Und sie schreibt alles auf.
So wird Heinz nicht vergessen.
Das ist Heinz Knorr.
Er steht an einem Baum in einem Garten.
Das Foto ist in schwarz-weiß.
Auf dem Foto ist Heinz etwa 11 Jahre alt.