August und Anna Golla

»Ich habe mal irgendwo gelesen, die Menschen sterben zweimal: Erst einmal, wenn sie tatsächlich sterben. Und dann das zweite Mal, wenn nicht mehr darüber geredet wird.«

Interview mit Angelika Beltz, Großnichte von August und Anna Golla.

AUGUST (1911 – 1941) UND ANNA GOLLA (1918 – 1944)

stammten aus Wesermünde, dem heutigen Bremerhaven. August Golla arbeitete als Netzmacher und stand der Kommunistischen Partei nahe. Dies führte immer wieder zu Konflikten mit seinem Vater. 1936 erkrankte er. Er verhielt sich sonderbar, kam ins Krankenhaus und von dort in die Lüneburger Heil- und Pflegeanstalt. In den folgenden Jahren hielt die Mutter regen Kontakt zu ihrem Sohn. Trotzdem wurde August Golla am 7.  März 1941 von Lüneburg in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein verlegt und dort ermordet.

Augusts Schwester Anna Golla erkrankte 1938. Zuvor hatte sie als Hausgehilfin gearbeitet. Heftige Angstzustände führten im März 1943 zu einer Einweisung in der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg. Da sich Anna der Arbeitstherapie entzog, galt sie als unbequeme Patientin. Am 8. September 1943 wurde sie in die Tötungsanstalt Pfafferode verlegt. Sie starb dort am 11. Oktober 1944.