Friedrich Daps

Ȇber den Tod von Friedrich,
was dann in der Familie passiert ist, wurde nichts gesprochen,
gar nichts. Es wurde alles verschwiegen.«

Interview mit Walter Daps, dem Cousin von Friedrich Daps.

FRIEDRICH DAPS (1933-1942)

wurde als Arbeiterkind in Isernhagen geboren. Im Alter von drei Jahren gab sein Vater, der Friedhofsgärtner Willi Daps, ihn ins Kinderheim der Pestalozzi-Stiftung in Großburgwedel. Nach einer ärztlichen Begutachtung, strengte die Stiftung eine zügige Verlegung in die Nerven-Heilanstalt Langenhangen an. Es gab die Vermutung, Friedrich sei »taubstumm«, auch wurde er als »nicht erziehungsfähig« beurteilt.


Von Langenhagen aus wurde er im März 1938 in die Anstalten der Inneren Mission Rotenburg verlegt. Dort blieb er bis zu seiner Verlegung nach Lüneburg 1941.


Friedrich Daps gehört zu den 138 Kindern und Jugendlichen aus Rotenburg, die im Oktober 1941 als erste Patienten in der »Kinderfachabteilung Lüneburg« aufgenommen wurden. Er starb ein halbes Jahr später am 21. März 1942 im Alter von acht Jahren. Nach seinem Tod wurde sein Gehirn entnommen und zu Forschungszwecken in das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf geschickt.