Fritz Wehde Junior

»[…] das hat ihn ganz tief getroffen, dass er nicht mal Abschied nehmen konnte von seinem Sohn.«

Interview mit Dirk Wehde, Neffe von Fritz Wehde.

FRITZ WEHDE JUNIOR (1939 – 1945)

wurde am 11. November 1939 in Horst bei Hannover geboren. Bei seiner Geburt war es zu Komplikationen und einer Hirnschädigung gekommen. Die gesamte Familie aber kümmerte sich um Fritz: seine Großeltern, seine Eltern, sein Bruder, seine Cousinen, die ihn im Bollerwagen herumfuhren, aber vor allem seine Tante Wilma, die er ganz besonders liebte.


Im Juli 1944 wurde die Amtsärztin Meyer auf Fritz Wehde aufmerksam und meldete ihn an den »Reichsausschuss«. Die Einweisung in die »Kinderfachabteilung Lüneburg« erfolgte auf polizeiliche Anordnung, also gegen den Willen der Eltern.


Fritz und seine Familie litten sehr unter der Trennung. Trotz vieler Bemühungen erhielt der Vater nur ein einziges Mal eine Besuchserlaubnis. Am 20. Januar 1945 starb Fritz Wehde. Bei der Beisetzung auf dem Anstaltsfriedhof konnte die Familie nicht anwesend sein, da sie keine Fahrerlaubnis erhalten hatte.