Max Bräuner

»Da hieß es: ›Ja, da war irgendwas mit Behinderten‹, aber da redet man jetzt nicht mehr drüber. ›Man soll den alten Mann doch in Ruhe lassen.‹«

Interview mit Gila Bhatia, Max Bräuners Enkelin.

MAX BRÄUNER (1882 – 1966)

kam aus Karlsruhe. Er war der Sohn eines Postdirektors und studierte in München und Göttingen Medizin. 1909 trat er die Stelle eines Assistenzarztes in der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg an und heiratete 1911 Helene Feddersen. 1917 wurde der einzige Sohn geboren. Ab 1936 war er Ärztlicher Direktor der Lüneburger Heil- und Pflegeanstalt.

Als überzeugter Nationalsozialist war er Mitglied in verschiedenen Organisationen der NSDAP und wirkte am Erbgesundheitsgericht Lüneburg. Ab 1. April 1938 übernahm er zudem die Kreisleitung des rassenpolitischen Amtes.

Ab 1941 war er an unterschiedlichen »Euthanasie«-Maßnahmen beteiligt und verantwortete insgesamt nahezu 1.400 Morde, für die er sich nie rechtfertigen musste. Er wurde als »Mitläufer« entnazifiziert, staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wurden sowohl 1949 als auch 1966 trotz seines Geständnisses eingestellt. Er starb am 9. Dezember 1966.