Bildungs-Zentrum

Das Bildungs-Zentrum ist eine Schule.
Es ist die Schule des besonderen Museums.
Dort kann man die Geschichte des Kranken-Hauses kennen-lernen.
Dort kann man etwas über den National-Sozialismus lernen.

Dafür gibt es verschiedene Angebote:

Es gibt einen Work-Shop.
Der dauert 4 oder 5 Stunden.

Es gibt ein Seminar.
Das dauert 1 Tag, 2 Tage oder 3 Tage.

Es gibt Vor-Träge.
Da erzählen Forscher über ihre Forschungen.

Es gibt Besuche von Gruppen aus zwei oder mehr Ländern.

Die Schule gibt es seit dem Jahr 2020.
Das Haus der Schule ist sehr alt.
Es wurde vor fast 200 Jahren gebaut.
Es war mal ein Wohn-Haus.
Von einem Gärtner.
Darum heißt das Haus »Altes Gärtner-Haus«.

Jetzt gibt es dort einen Klassen-Raum.
25 Besucher haben Platz.

Man kann da auch forschen.
In alten Dokumenten.
Die Mit-Arbeiter des besonderen Museums helfen dabei.
Sie betreuen auch die Angebote.
Und sie beantworten jede Frage.

Das ist das Bildungs-Zentrum des besonderen Museums.

Dokumentations-Zentrum

Das besondere Museum in Lüne-Burg wird neu gemacht.
Es ist in einem alten Bade-Haus.
Das ist das Haus Nummer 34.
Das muss um-gebaut werden.

Im Bade-Haus wird eine Aus-Stellung gezeigt.
Aber die Aus-Stellung ist alt.
Viele Informationen stimmen nicht mehr.
Und die Informationen sind nicht barriere-frei.
Sie sind nicht in Leichter Sprache.
Sie sind nicht für Menschen die nicht lesen.
Sie sind nicht für Menschen die nicht sehen.
Sie sind für Menschen im Roll-Stuhl nicht erreichbar.
Es muss darum auch eine neue Aus-Stellung geben.

Die Aus-Stellung wird die Fragen beantworten:

Wie soll ein Mensch sein?
Wie damals, wie heute?

Es wird Informationen geben über:

Die Geschichte vom Kranken-Haus.
Die Un-frucht-bar-machung der Menschen gegen den eigenen Willen.
Den Patienten-Mord an Kindern und Jugendlichen.
Den Patienten-Mord an Menschen aus dem Aus-Land.
Die Zeit nach dem Krieg
Menschen mit Behinderung heute.

Dafür braucht man Platz.
Es gibt einen Wasser-Turm.
Der ist neben dem Bade-Haus.
Er wird in Zukunft mitbenutzt.
So gibt es genug Platz.

Die Bau-Arbeiten fangen 2023 an.
Die Arbeit an der neuen Aus-Stellung gibt es auch.
Beides kostet viel Geld.
Über 1 Million Euro.
Das Geld kommt von der Bundes-Regierung.
Und vom Land Nieder-Sachsen.
Die alte Aus-Stellung geschlossen.
Solange es Bau-Arbeiten gibt.

Bis alles fertig ist, gibt es diese Angebote:

Im Internet gibt es Aus-Stellungen.
Die Adresse ist:
www.geschichte-raum-geben.de

Es gibt auch eine Führung.
Jeden dritten Samstag im Monat.
Immer um 11 Uhr.
Sie dauert 3 Stunden.
Sie beginnt am Bade-Haus.
Es wird die Geschichte des Kranken-Hauses erzählt.

Anna Friebe

Anna Friebe ist im Jahr 1896 geboren.
Sie kommt aus Lüne-Burg.
Dort geht sie zur Schule.
Nach der Schule arbeitet sie als Haus-Hilfe.

Sie heiratet ihren Ehe-Mann Albert.
Sie bekommt 6 Kinder in nur 7 Jahren.
Nach der Geburt des letzten Kindes wird Anna krank.
Sie ist sehr traurig und müde.
Sie kann sich nicht mehr um ihr Baby kümmern.
Sie kommt in die Lüne-Burger Anstalt.
Das ist ein besonderes Kranken-Haus.
Dort werden Erkrankungen der Seele behandelt.
Und Menschen mit Behinderungen.

Anna wird in der Anstalt geholfen.
Gesund darf sie wieder nach Hause.

Ein paar Monate später wird Anna wieder krank.
Sie ist un-ruhig und kann nicht schlafen.
Sie hat ohne Grund Angst.
Sie kann nicht mehr richtig denken.
Auch will sie sich das Leben nehmen.
Darum kommt sie wieder in die Anstalt.

7 Jahre später wird Anna in eine andere Anstalt verlegt.
Dort wird sie mit Gas ermordet.
Sie ist ein Opfer des Patienten-Mordes.
Darum wird für sie ein Stolper-Stein verlegt.
Er liegt in der Rote-Hahn-Straße 20 in Lüne-Burg.
Dort hat Anna zuletzt gewohnt.

Stolper-Stein für Anna Friebe in der Rotehahnstraße 20 Lüneburg

Bernhard Filusch

Bernhard Filusch wird im Jahr 1941 geboren.
Er ist aus Lüne-Burg.
Er kommt ohne Füße auf die Welt.
An der rechten Hand fehlt ihm ein Teil vom Finger.
Er hat eine Körper-Behinderung.

Die Geburts-Helferin meldet Bernhard an das Gesundheits-Amt.
Der Arzt im Gesundheits-Amt sagt:
Bernhard muss in die Kinder-Fach-Abteilung Lüne-Burg.
Das ist eine Kinder-Station in der Anstalt.

Die Mutter von Bernhard denkt:
Vielleicht können die Ärzte ihrem Bernhard helfen.
Vielleicht bekommt er eine spezielle Behandlung.
Sie hofft er wird wieder gesund.

Aber das passiert nicht.

In der »Kinder-Fach-Abteilung« wird Bernhard unter-sucht.
Der Arzt sagt:
Bernhard ist nicht lebens-wert.
Weil er keine Füße hat und ein Teil vom Finger fehlt.

Die Eltern besuchen Bernhard.
Sie merken etwas stimmt nicht.
Bernhard geht es schlecht.
Er bekommt keine Hilfe.

Die Eltern wollen ihn raus-holen.
Er soll in ein anderes Kinder-Heim.
Aber der Arzt sagt: Nein!
Bernhard muss in Lüne-Burg bleiben.
in der »Kinder-Fach-Abteilung« .
Und der Arzt entscheidet:
Bernhard muss sterben.

Eine Pflegerin gibt Bernhard zu viel von einem Medikament.
Bernhard stirbt daran.
Er wird Opfer des Patienten-Mordes.

Als Bernhard stirbt ist er nur 7 Monate alt.

Er wird auf dem Lüne-Burger Zentral-Friedhof beerdigt.
Seine Eltern erfahren nicht die Wahrheit.

Eine Pflegerin gibt viele Jahre später zu:
Ich habe Bernhard ermordet.
Trotzdem wird sie nicht bestraft.

Für Bernhard Filusch gibt es 2 Stolper-Steine in Lüne-Burg.
Auf dem Meere 29.
Und vor dem besonderen Museum.

Charlotte Regenthal

Charlotte ist 1939 geboren.
Sie kommt aus Wunstorf.
Das ist in der Nähe von Hannover.

Sie ist 2 Jahre alt.
Da stellt ein Arzt fest:
Charlotte hat eine Behinderung.
Sie entwickelt sich nicht wie andere Kinder.
Sie kann nicht stehen.
Nicht laufen.
Nicht sprechen.

Ihre Eltern melden Charlotte an das Gesundheits-Amt.
Das mussten die Eltern.
Dafür gab es eine Melde-Pflicht.

Der Arzt im Gesundheits-Amt sagt:
Charlotte muss in die »Kinder-Fach-Abteilung« Lüne-Burg.
Das ist eine Kinder-Station in der Anstalt.

1942 bringt die Mutter ihre Tochter nach Lüne-Burg.
Charlotte ist fast 3 Jahre alt.

Sie bleibt nur 6 Wochen am Leben.
Sie erkrankt an einer Haut-Krankheit.
Die ist tödlich.
Aber daran stirbt sie nicht.
Sie wird ermordet.

Weil kein Geld da ist für ihre Behandlung.
Der Staat will ihren Aufenthalt nicht mehr bezahlen.
Also muss sie sterben.

Charlottes Bruder will seine Schwester nicht vergessen.
Er lässt ihr einen Stolper-Stein verlegen.
Er liegt vor dem besonderen Museum in Lüne-Burg.

Auf dem Foto ist ein kleines Mädchen.

Sie liegt auf einem Bett und lacht.

Sie hat Schleifen im Haar.

Es ist Charlotte Regenthal.

Sie ist fast drei Jahre alt.

Das ist die Sterbe-Urkunde von Charlotte Regenthal.

Darauf steht dass Charlotte in der Anstalt gestorben ist.

Die Ärzte sagen sie ist an einer Haut-Krankheit gestorben.

Aber das ist gelogen.

Sie wurde ermordet.