Irmgard Ruschenbusch

Irmgard Ruschenbusch ist im Jahr 1896 in Hermanns-Burg geboren.
Das ist ein Ort in der Nähe von Celle.
Ihre Eltern sind Bertha und Ernst Ruschenbusch.
Ihr Vater ist Land-Arzt.
Ihre Mutter ist sehr christlich.
In der Familie von der Mutter gibt es viele Kirchen-Menschen.

Irmgard ist das erste Kind.
Sie hat eine jüngere Schwester Elsa.
Elsa und Irmgard haben eine schöne Kindheit.
Bis der Vater stirbt.
Er stirbt an Krebs.
Da ist Irmgard 14 Jahre alt

Irmgard geht nach Hamburg.
Da lernt sie Erzieherin.
Dann wird sie krank.
Sie muss auf-hören.
Sie erkrankt an Realitäts-Verlust.

Sie geht zurück nach Hermanns-Burg.
Zu ihrer Mutter.
Aber es wird nicht besser.
Deswegen muss sie in die Anstalt.
Das ist ein besonderes Kranken-Haus.
Sie wird Patientin in Lüne-Burg.

Sie wird wieder gesund.
Sie darf wieder nach Hause.
5 Jahre bleibt sie gesund.
Dann kommt der Realitäts-Verlust zurück.

Sie muss ein zweites Mal in die Anstalt.
Diesmal bleibt sie.

Ihre Mutter und ihre Schwester Elsa besuchen Irmgard.
Sie schicken Briefe.
Und Pakete.
15 Jahre lang.

Dann zieht ihre Schwester um.
Der Weg nach Lüne-Burg wird zu weit.
Die Mutter schafft es auch nicht alleine.
Darum hört der Besuch auf.

1 Jahr bekommt sie keinen Besuch.
Dann wird Irmgard verlegt.
In die Tötungs-Anstalt.
Sie wird vergast.
Sie wird ein Opfer vom Patienten-Mord.
Das ist im Jahr 1941.

Ihre Mutter schickt ihr ein Paket hinter-her.
Sie bekommt keine Antwort von Irmgard.
Da weiß die Mutter:
Irmgard ist ermordet worden.

Dann kommt ein Brief.
Darin steht:
Irmgard ist an einer Lungen-Entzündung gestorben.
Das ist eine Lüge.
Das weiß die Mutter.

Sie spricht mit der Kirche.
Irmgard bekommt eine Beerdigung.
Das ist der Mutter wichtig.
Die Familie will sich von Irmgard verabschieden.

Im Jahr 2011 bekommt Irmgard einen Stolper-Stein.
Er liegt in Hermanns-Burg.
Die Familie fährt 2 Mal im Jahr hin.
Dann putzen sie den Stein.
Und stellen eine Kerze auf.
Irmgard soll nicht vergessen werden.

Auf dem Bild ist Irmgard mit ihrer Schwester Elsa.

Beide tragen ein Kleid.

Irmgard ist das größere Mädchen.

Das Foto ist schon sehr alt.

Es ist schon über 120 Jahre alt.

Auf dem Foto ist die Familie von Irmgard.

Ihre Mutter und ihr Vater und ihre Schwester.

Irmgard ist in der Mitte zu sehen.

Alle tragen schöne Kleidung.

Das ist ein Foto von Irmgard.

Darauf ist sie eine junge Frau.

Das ist ein Stolper-Stein für Irmgard.

Der Stein soll immer an sie erinnern.

Anna Friebe

Anna Friebe ist im Jahr 1896 geboren.
Sie kommt aus Lüne-Burg.
Dort geht sie zur Schule.
Nach der Schule arbeitet sie als Haus-Hilfe.

Sie heiratet ihren Ehe-Mann Albert.
Sie bekommt 6 Kinder in nur 7 Jahren.
Nach der Geburt des letzten Kindes wird Anna krank.
Sie ist sehr traurig und müde.
Sie kann sich nicht mehr um ihr Baby kümmern.
Sie kommt in die Lüne-Burger Anstalt.
Das ist ein besonderes Kranken-Haus.
Dort werden Erkrankungen der Seele behandelt.
Und Menschen mit Behinderungen.

Anna wird in der Anstalt geholfen.
Gesund darf sie wieder nach Hause.

Ein paar Monate später wird Anna wieder krank.
Sie ist un-ruhig und kann nicht schlafen.
Sie hat ohne Grund Angst.
Sie kann nicht mehr richtig denken.
Auch will sie sich das Leben nehmen.
Darum kommt sie wieder in die Anstalt.

7 Jahre später wird Anna in eine andere Anstalt verlegt.
Dort wird sie mit Gas ermordet.
Sie ist ein Opfer des Patienten-Mordes.
Darum wird für sie ein Stolper-Stein verlegt.
Er liegt in der Rote-Hahn-Straße 20 in Lüne-Burg.
Dort hat Anna zuletzt gewohnt.

Stolper-Stein für Anna Friebe in der Rotehahnstraße 20 Lüneburg

Heinrich Biester

Heinrich Biester ist 1901 in Hannover geboren.
Er hat 5 Geschwister.
Er ist sehr gut in der Schule.
Nach der Schule geht er auf eine Hoch-Schule.
Dort studiert er Land-Wirtschaft.
Heinrich will den Bauern-Hof seiner Familie über-nehmen.

Nach ein paar Jahren will er das nicht mehr.
Er hat die Idee Musiker zu werden.
Und Sänger.
Das ist schon Teil seiner Erkrankung.

Er geht nach Wien in Öster-Reich.
Das ist ein Nachbar-Land von Deutsch-Land.
2 Jahre später ist er sehr krank.
Er braucht Hilfe.
Er zieht zurück zu seinen Eltern.
Aber er wird nicht gesund.

Darum wird er Patient in der Lüne-Burger Anstalt.
In Hannover gibt es auch eine Anstalt.
Aber die Eltern sagen:
Lüne-Burg ist besser.
Da ist sein Onkel.
Er ist Pastor.
Er ist Seel-Sorger in der Anstalt.
Er kann auf Heinrich auf-passen.

2 Tage nach seiner Auf-Nahme in Lüne-Burg stirbt seine Mutter.
Das macht Heinrich sehr traurig.
Er zieht sich komplett zurück.
Er will sich sogar das Leben nehmen.

Sein Onkel der Pastor hilft ihm.
Heinrich darf im Gottes-Dienst Geige spielen.
Und er darf Kirchen-Lieder singen.
Aber mehr hilft sein Onkel ihm nicht.

Im April 1941 wird Heinrich in eine andere Anstalt verlegt.
Es ist eine Tötungs-Anstalt.
Dort wird Heinrich mit Gas ermordet.
Er ist ein Opfer des Patienten-Mordes.

Sein Onkel hat ihn nicht gerettet.
Er dachte:
Heinrich ist jetzt erlöst.

Die Eltern waren sehr un-glücklich über den Tod von Heinrich.
Sie wussten:
Der Tod von Heinrich ist Mord.
Und es ist nicht richtig.

Im Jahr 2019 wird für Heinrich ein Stolper-Stein verlegt.
Er liegt vor dem besonderen Museum in Lüne-Burg.

Das ist ein Foto von Heinrich Biester.

Auf dem Foto ist er 25 Jahre alt.

Das Foto ist aus seinem Reise-Pass.

Auf dem Familie sieht man die Familie von Heinrich.

Seine Eltern und seine Geschwister.

Heinrich ist der dritte von links.

Das ist ein Trost-Brief.

Diesen Brief hat die Familie von Heinrich bekommen.

Als er in der Anstalt gestorben ist.

Theodor Jenckel

Theodor Jenckel ist 1873 geboren.
Er kommt aus Lüne-Burg.
Er lebt im Zentrum der Stadt.
Er lebt Am Sande.
Er ist ein guter Schüler.
Nach der Schule lernt er Maschinen zu bauen.

Als er 16 Jahre alt ist wird er krank.
Er bekommt Kopf-Schmerzen.
Danach kann er nicht mehr arbeiten.
Er probiert andere Arbeit.
Aber es klappt nicht.
Er schafft die Arbeit nicht.
Er ist zu oft müde.
Und er hat zu oft nicht genug Kraft.

Im Jahr 1901 kommt Theodor Jenckel in die Anstalt.
Die Anstalt gibt es da erst seit wenigen Wochen.
Er ist einer der ersten Patienten.

Da ist er schon 10 Jahre erkrankt.
Er ist un-ruhig.
Er kann nicht gut schlafen.
Er hört Stimmen die es nicht gibt.

Theodor wird von einem Arzt gemeldet.
Der Arzt sagt:
Theodor ist nicht lebens-wert.
Weil er nicht arbeitet.
Und weil sein Aufenthalt im Kranken-Haus teuer ist.
Darum muss er sterben.

Er wird im April 1941 in eine Tötungs-Anstalt verlegt.
Dort wird er mit Gas ermordet.
Er ist ein Opfer des Patienten-Mordes.

Es gibt einen Stolper-Stein für Theodor Jenckel.
Er liegt am Platz Am Sande in Lüne-Burg.

Therese Schubert

Therese Keck ist im Jahr 1887 geboren.
Sie kommt aus Lüne-Burg.
Sie wohnt in der Frieden-Straße 10.

Therese wird von allen Resi genannt.
Der Vater von Resi ist Maurer-Meister.
Die Mutter ist Haus-Frau.
Sie hat 2 ältere Schwestern.
Ihre Namen sind Christine und Frieda.

Mit 26 Jahren lebt Resi einige Monate in Amerika.
Dort passt sie auf Kinder auf.
Sie mag Kinder sehr gerne.
Nach Amerika macht sie eine Aus-Bildung zur Kinder-Gärtnerin.

Sie lernt auch ihren Mann Heinrich Schubert kennen.
Heinrich arbeitete als Bau-Direktor bei der Stadt Lüne-Burg.
Resi und Heinrich heirateten im Jahr 1920.
Die beiden haben 2 Söhne:
Jürgen und Theo.

6 Jahre nach der Hochzeit stirbt der Mann von Resi.
Resi verkraftet den frühen Tod ihres Mannes nicht.
Resi ist sehr traurig und macht komische Sachen.
Sie kann nicht mehr arbeiten.
Sie kann sich auch nicht mehr um ihre Söhne kümmern.

Nach 6 Jahren kommt Resi in ein Heim.
Sie bleibt dort nur 4 Wochen.
Zuhause kann sie auch nicht sein.
Sie kommt nicht zur Ruhe.
Sie ist sehr nervös.

Darum kommt Resi in die Anstalten in Lüne-Burg und Uelsby.
Ein Arzt gibt ihr die Diagnose »Realitäts-Verlust«.
Im Jahr 1936 kommt Resi zurück in die Anstalt in Lüne-Burg.

Theo will seine Mutter besuchen.
Seine Tante Christine gibt ihm Sachen für Resi mit.
Aber Theo hat Angst.
Er gibt die Sachen beim Pförtner ab.
Danach sieht er seine Mutter nie wieder.

Im April 1941 wird Resi in eine Tötungs-Anstalt gebracht.
Dort wird sie mit Gas ermordet.

Die Familie lässt die Urne von Resi nach Lüne-Burg bringen.
Sie wird auf einem Fried-Hof in Lüne-Burg beerdigt.
Theo kümmert sich lange Zeit um das Grab.
Dann soll das Grab auf-gelöst werden.
Dafür wird ein Schild auf dem Grab auf-gestellt.
Theo nimmt das Schild immer wieder heraus.
Das Grab von seiner Mutter soll bleiben.

Nun bleibt das Grab von Resi für immer erhalten.
Denn es ist ein Grab von einem Opfer von Krieg und von
Gewalt-Herrschaft.

Die Familie von Resi kann das Grab darum heute noch besuchen.

Es gibt ein Schild am Grab.
Darauf steht die Geschichte von Resi.
Und es gibt einen Stolper-Stein.
Er liegt in der Schiller-Straße 5 in Lüne-Burg.

Das ist ein Gruppen-Foto von Schülern.

Sie sind angehende Erzieherinnen.

Sie lernen den Umgang mit Kindern.

Ganz rechts steht Therese Schubert.

Das Foto ist von 1914.

Das ist schon 110 Jahre her.

Das ist Therese und ihr Mann Heinrich.

Das ist ihr Hochzeits-Foto.

Es ist von 1920.

Das ist über 100 Jahre her.

Das sind Jürgen und Theo.

Es sind die Söhne von Therese.

1936 ist Therese wieder in der Anstalt in Lüneburg.

Theos Tante schickt in in die Anstalt.

Damit er seiner Mutter Kuchen bringt.

Aber Theo hat Angst.

Er gibt die Sachen beim Pförtner ab.

Irgendwann wird Therese in die Tötungs-Anstalt geschickt.

Deswegen sieht Theo seine Mutter nie wieder.

Das ist ein Dokument aus einer Kranken-Akte.

Es ist die Akte von Therese Schubert.

Darin steht dass Therese krank ist.

Und in einer Anstalt wohnen muss.

Therese ist auf dem Zentral-Friedhof in Lüneburg begraben.

Das ist ihr Grab-Stein.

Sie ist zusammen mit ihrem Ehe-Mann begraben.