Simowal Timofei

Simowal Timofei ist im Jahr 1914 geboren.
In Russ-Land oder in der Ukraine.
Das ist nicht sicher.
Die deutschen Soldaten bringen in nach Deutschland.
Er muss gegen seinen Willen arbeiten.
In einer Fabrik.
Er wird dazu gezwungen.
Er ist Zwangs-Arbeiter.
Das ist im Jahr 1943.

Dann wird er krank.
Er hat eine Lungen-Krankheit.
Durch die Krank-Heit ist er auch verwirrt.
Er kommt im Mai 1945 in eine Nerven-Klinik.
In Hannover.
Das ist einen Tag vor dem Kriegs-Ende.

Im August 1945 kommt er dann nach Lüneburg.
In die Anstalt.
Das ist ein besonderes Kranken-Haus.

Simowal kann kein Deutsch.
Niemand kann mit ihm sprechen.
Erst im November spricht er mit einem Über-Setzer.
Das ist ein Mensch der eine andere Sprache kann.
Er versteht Simowal.
Er kann alles was Simowal sagt auf Deutsch sagen.

Simowal sagt:
Ich bin Maurer.
Ich bin verheiratet und habe einen Sohn.
Mein Sohn ist sechs Jahre alt.

Im Januar 1946 geht es Simowal immer schlechter.
Er ist sehr schwach.
Er wird immer dünner.
Am 1. März 1946 stirbt er in der Lüneburger Anstalt.
Er ist 35 Jahre alt.

Semen Semzuk

Semen Semzuk ist im Jahr 1919 in der Ukraine geboren.
Er kommt nach Deutschland.
Im 2. Welt-Krieg.
Er ist Zwangs-Arbeiter.
Er muss mit Maschinen arbeiten.

Im April 1944 verhält er sich angeblich komisch.
Er läuft die ganze Nacht herum.
Ein Arzt unter-sucht ihn.

Der Arzt sagt:
Semen muss in eine Anstalt.
Das ist ein besonderes Kranken-Haus.
Semen kommt in die Anstalt Oldenburg in Wehnen.
Dort wird er auch unter-sucht.

Die Ärzte in der Anstalt Oldenburg sagen:
Semen ist sehr unruhig.
Er ist gewalt-tätig.
Er ist geistes-krank.

Semen ist acht Monate in der Anstalt Oldenburg.
Dann soll dort Platz gemacht werden für deutsche Patienten.
Die ausländischen Patienten sollen weg.
Im Dezember 1944 kommen 33 Patienten nach Lüneburg.
Aus der Anstalt Oldenburg.
Auch Semen Semzuk ist dabei.

Erst nach 2 Wochen guckt ein Arzt nach Semen.
Der Arzt schreibt in die Akte:
Kann nicht arbeiten.
Spricht nicht.

Aber Semen Semuk wird nicht richtig untersucht.
Er wird auch nicht behandelt.

Semen stirbt am 3. April 1945 in der Lüneburger Anstalt.
Nach nicht mal vier Monaten dort.
Semen ist 25 Jahre alt.

Pawel Iwanoff

Pawel Iwanoff ist im Jahr 1894 in Russland geboren.
Im Ersten Welt-Krieg ist er Soldat.
In der russischen Armee.
Danach ist er in einem Lager bei Celle in Deutschland.
Er soll wieder nach Hause nach Russland.

Aber er kommt nicht nach Hause.
Im Jahr 1923 kommt er in die Lüneburger Anstalt.
Er ist verwirrt.
Die Ärzte sagen:
Er ist geistes-krank.
Da ist er 29 Jahre alt.
Pawel bleibt über 21 Jahre in der Anstalt.
Bis zu seinem Tod.

Pawel arbeitet in der Schneiderei.
Später arbeitet er auf dem Feld.
Für die Anstalt.
Er arbeitet fleißig.
Er spricht wenig.

Im Jahr 1944 wird Pawel krank.
Er hat eine Lungen-Krankheit.

Es geht es ihm immer schlechter.
Er wird immer dünner.
Er wird immer schwächer.
Er will nicht mehr essen.

Im Januar 1945 stirbt Pawel in der Lüneburger Anstalt.
Er ist 50 Jahre alt.
Die Lungen-Krankheit hat er in der Anstalt bekommen.
Daran ist er gestorben.

Olga Korsch

Olga ist im Jahr 1910 geboren.
In der Ukraine.
Im Krieg kommt sie als Zwangs-Arbeiterin nach Deutschland.
Sie arbeitet in Delmenhorst.
Dort kommt sie in ein Kranken-Haus.
Der Arzt entscheidet:
Olga muss in eine Anstalt.
Denn es ist kein Bett frei.

So wird Olga Patientin im besonderen Kranken-Haus.
In der Anstalt Oldenburg.
Das ist im Jahr 1944.

Ihr geht es nicht gut.
Sie findet keine Ruhe.
Sie ist auch ganz dünn.

Olga kann nicht in Oldenburg bleiben.
Sie kommt in die Lüneburger Anstalt.
Da erzählt sie dem Arzt:
Ich bin verheiratet.
Ich habe eine Tochter.
Sie ist 5 Jahre alt.
Ich bin 2 Jahre zur Schule gegangen.
Ich habe in einer Fabrik gearbeitet.

Ein paar Monate später geht es Olga besser.
Das ist Anfang 1945.
Sie darf sogar außerhalb der Anstalt arbeiten.
Sie hilft in einem Flüchtlings-Lager.
Da sind viele ohne Zuhause.
Weil sie geflüchtet sind.

Dann ist der Krieg vorbei.
Olga wird in die Anstalt zurück gebracht.
Von einer Soldatin aus England.

Sie arbeitet in der Küche der Anstalt.
Sie schält Kartoffeln und Gemüse.
Sie ist wieder unruhig.

Im Jahr 1946 geht es ihr wieder besser.
Aber jetzt hustet sie.
Sie steckt sich in der Anstalt an.
Sie bekommt eine Lungen-Erkrankung.
Die ist tödlich.
Daran stirbt sie.
Das ist im Jahr 1948.
Olga ist erst 38 Jahre alt.

Nadja Selanska

Nadja Selenskas Geburts-Tag ist nicht bekannt.
Sie ist aus Ost-Europa.
Aus welchem Land ist auch nicht bekannt.

Die deutschen Soldaten bringen sie nach Deutschland.
Damit sie hier arbeitet.
Gegen ihren Willen.
Sie ist eine Zwangs-Arbeiterin.
Sie ist noch sehr jung.
Wahrscheinlich erst 18 Jahre.
Sie muss in der Land-Wirtschaft arbeiten.
Dort geht es ihr nicht gut.

Sie wird krank.
Ein Arzt untersucht Nadja.
Er schickt Nadja in die Lüneburger Anstalt.
Das ist ein besonderes Kranken-Haus.
Im Januar 1944 kommt sie dorthin.
Sie ist verwirrt.
Und unruhig.

Ein Arzt aus der Anstalt spricht mit Nadja.
Der Arzt holt sogar einen Über-setzer.
Nadja erzählt:
Ich habe zwei Brüder und eine Schwester.
Ich muss in Deutschland arbeiten.
Die Leute auf dem Bauern-Hof sind nicht gut zu mir.

Im Februar 1944 macht Nadja ein Fenster kaputt.
2 Wochen später stirbt sie.
Ein anderer Arzt schreibt in ihre Akte:
Nadja ist geistes-krank.
Darum war sie sehr auf-geregt.
Der Arzt hat ihr nicht geholfen.
Er hat ihr beim Sterben zugeguckt.